Freitag, 20. September 2019

Gba- und die Entscheidung zur Kostenübernahme der Liposuktionen

Kostenübernahme der Liposuktionen
bei Stadium III betroffenen Frauen in den Leistungskatalog der Krankenkassen





Dank dem unermüdlichen Kampf vieler Lipödem-Kämpferinnen und Hendrikje ter Balk, einer Kämpferin im politischen Bereich, wird es eine Kostenübernahme der Liposuktionen bei Stadium III betroffenen Damen ,geben.

Das liest sich zunächst sehr positiv.
Ist es das denn aber auch???

NEIN.
Ist es nicht. 

Wieso nicht, werden Sie sich fragen. Ist doch toll, das den schwerst betroffenen Frauen die Kosten einer Liposuktion über die Krankenkasse erstattet werden.

Das Ganze hat natürlich, wie konnte es anders sein, einen Harken.

Lily Damen in Stadium III dürfen sich nur bis zu einem BMI von 34 operieren lassen.

Ab 35 haben diese Damen ein Adipositaszentrum aufzusuchen.

Und wenn von dort "Grünes Licht" kommt, dürfen Fachärzte auch diese Damen operieren.

Heißt im Klartext: Erst einmal ein kontrolliertes Diätprogramm durchlaufen, Monate lang, oder sich am Magen operieren lassen.

Sind dann alle Maßnahme durchlaufen, ja dann darf operiert werden.

Aber die schwerst betroffenen Frauen, die bereits dies alles durch gemacht haben, und nun bereits am Rollator  gehen oder schon im Rollstuhl sitzen, DIE werden NICHT operiert.
Denn diese Damen haben mitunter schon einen BMI von 40.

Super, und nun? frage ich sarkastisch
.
Wer will überhaupt fest legen, wie viel "Futterfett" bereits an einer Stadium III Frau vorhanden ist und wieviel Lipödem Fett ist?

Der Großteil dieser Frauen hat alles durchlaufen. Diäten an Diäten, Magen OPs und Reha-Aufenthalte, wöchentliche manuelle Lymphdrainagen und Kompressionshosen.
Und nun sagt der Gemeinsame Bundesausschuss, Kostenübernahme der Liposuktionen ja, ABER...

Ein Schlag ins Gesicht der  SCHWERST betroffenen Frauen.

HINZU kommt noch:

Diese Kostenübernahme gibt es nur für 4 Jahre.
Danach wird erneut entschieden.

Können Sie sich vorstellen , wie sich die Frauen fühlen, die in Stadium I bzw in Stadium II sind?
Diese Frauen werden bis 2024 nicht berücksichtigt.
 Sie dürfen sich zwar  für eine weitere Studie anmelden , ob sie für diese Studie genommen werden, ist aber unklar.

Erst ab 2024  wird für Frauen in Stadium I
oder II  entschieden, ob sie auch die Kostenübernahmen bewilligt bekommen.

Somit gibt es innerhalb der  bundesweiten Selbsthilfegruppen intern sehr viel Unruhe und ja, ich traue es mich auszusprechen, auch Neid.

Verletzende Sätze , wie:" Muss ich mich zusätzlich noch fett fressen, damit man mich operiert?"
lese ich von Lipödem Frauen in Stadium I.

Oder:" DIE sitzen doch schon im Rollstuhl, muss ich da auch erst hinkommen damit mir geholfen wird?"

"Ist doch bei denen egal, die können sowieso nicht wieder arbeiten gehen, also was solls,"

Sind nur wenige Beispiele die ich seit Wochen lese...

Nun kränken betroffene, enttäuschte Lipödem Frauen in Stadium I und II , betroffene Frauen in Stadium III.
Frauen, die seit Jahrzehnten Schmerzen haben und seit , eventuell , Jahrzehnten gekränkt und diskriminiert wurden, werden von eigenen Mitbetroffenen angegriffen.

Derzeit ist so viel Unruhe in der Lipödem Szene,sodass wir Kämpferinnen  die wir selbst betroffenen sind, schwer durchatmen müssen.

Deshalb auch dieser Post.
Ich füge hier einen Link bei. 

Derzeit ist es der Beschluss des Gba. Noch ist nichts geregelt und organisiert.

Also bitte, ihr lieben Damen, die Sie es heute lesen. Haben Sie Geduld und warten Sie ab. 
Es wird alles gut... für Alle... vielleicht auch für die Frauen, denen nicht geholfen werden wird....weil sie Zu schwerst betroffen sind...